Benutzung der Bebilderung
Der Bestimmungsschlüssel bezieht sich, wie auch alle moderneren Bestimmungsschlüssel, auf das lichtoptische Bild der Diatomeenschalen, welches wegen seiner Durchsichtigkeit äußere und innere Strukturen gleichzeitig erkennen läßt. Entsprechende Bilder wurden uns von Herrn WALTER STEENBOCK, einem Mitglied der MIKROBIOLOGISCHEN VEREINIGUNG, dankenswerter Weise zur Verfügung gestellt. Es wurde durchgehend Differentialphasenkontrast angewendet.
REM-Bilder sind dagegen elektronische Auflichtbilder, die nur eine Seite der Schale wiedergeben. Da viele Diatomeenschalen eine sehr feine Membran besitzen, die im lichtoptischen Bild überhaupt nicht zu sehen ist, im REM-Bild dagegen buchstäblich den Blick versperrt, sind REM-Bilder nur bedingt für die Bestimmung geeignet, auch wenn sie wegen ihrer großen Tiefenschärfe viele Einzelheiten viel besser und zugleich übersichtlicher zeigen als lichtoptische Bilder. Hierzu einige Beispiele:
Links eine Triceratiumschale
von außen - das REM-Bild entspricht dem lichtoptischen Bild. Rechts
eine andere Triceratiumart von innen - die typischen Rippen sind
nur noch zu ahnen, da eine feine Membran dieser Außenstruktur von
innen aufgelagert ist (wie hier nur undeutlich zu sehen, besitzt diese Membran
außerordentlich feine Poren, die dem Stoffaustausch dienen).
Epithemia |
Epithemia |
Bei Epithemia sind die Verhältnisse gerade umgekehrt - hier liegt eine lichtoptisch unsichtbare Membran der groben Innenstruktur von außen auf.
Mastogloia |
Mastogloia |
Bei Mastogloia fehlt diese (störende) Membran, aber auch hier sind beide Schalenansichten sehr unterschiedlich - insbesondere sind im REM-Bild die typischen inneren Randkammern von außen nicht zu erkennen.