Durch Dick und Dünn: Schnitte mit dem Mikrotom

Infiziert hat mich das Mikroskopiervirus bereits in meiner Kindheit, als ich zum Geburtstag von meinen Eltern das erste Mikroskop, ein typisches kleines Kaufhausmikroskop mit allerlei "Zubehör", geschenkt bekam. Zwischenzeitlich bin nicht nur ich selbst gewachsen, auch das Mikroskop ist größer geworden. Mein Interessensgebiet sind biologische Proben; und wenngleich ich mich auch heute noch mit den unterschiedlichsten Themen befasse, liegt mein Hauptaugenmerk jetzt auf der Mikrotomie und speziell der Histologie der Tiere. Auch die Parasitologie interessiert mich.

Auf die Mikrobioloische Vereinigung Hamburg bin ich erstmals durch eine Linkseite eines Deutschen Internetforums zur Mikroskopie gestoßen, schließlich verleitete mich die Website der Vereinigung, einmal an den Veranstaltungen teilzunehmen.

Bei dem klassischen Lichtmikroskop wird das Präparat zur Untersuchung von unten ähnlich einem Dia "durchleuchtet". Daher wird dieses Verfahren auch als "Durchlichtmikroskopie" bezeichnet. Für sehr kleine oder durchscheinende Objekte (wie z.B. Planktonproben) ist dieses kein Problem, daher sind die Proben auch sehr dankbare Beobachtungsobjekte für den Mikroskopiker. Sollen hingegen dickere Objekte untersucht werden, beispielsweise der Aufbau und die Struktur höherer Tiere oder Pflanzen, gelangt das Durchlichtmikroskop sehr schnell an seine Grenzen. Um dennoch derartige Objekte untersuchen zu können, muss das Untersuchungsmaterial z.T. sehr aufwendig vorbereitet und anschließend mit Hilfe eines Mikrotoms sehr dünn geschnitten werden. Je nach Fragestellung wird man eine Schnittstärke von etwa 20µm (z.B. Übersicht bei Pflanzenmaterial) bis hinunter zu 1-2µm anstreben. 1µm entspricht dabei einem millionstel Meter und immerhin noch einem tausendstel Millimeter. Diese Schnitte sind dann so dünn, dass das Licht des Mikroskops sie meist mühelos durchdringen kann. Bei Bedarf können die Präparate auch noch selektiv angefärbt werden, um bestimmte Strukturen besser sichtbar zu machen. Einfache, dickere Schnitte stabilen Materials (z.B. Pflanzen) lassen sich mit etwas Übung auch als Handschnitte mit einer Rasierklinge herstellen, in vielen Fällen, speziell bei zoologischen Präparaten, ist jedoch ein Mikrotom notwendig.

Dr.Ole Ammerpohl

Eine kleine Auswahl von Präparaten (Bilder zum Vergrößern anklicken)

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Die Bilder wurden heruntergesampelt, die Thumbnails sind z.T. verzerrt.

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