Das Prinzip ist sehr einfach: Man stellt sich durch Mischen von Ethanol und Bromnaphthalin (z.B.) eine Reihe von Medien mit bekanntem Brechungsindex her und sucht dann dasjenige Medium aus, in dem der Mineralkristall gerade optisch verschwindet, also keine Kanten mehr zeigt. Leider ist dieses Verfahren sehr ungenau.
Sehr viel genauer ist das "Verfahren nach BECKE", das auf dem oben geschilderten Verfahren beruht: Betrachtet man ein Sandkorn unter dem Mikroskop, das in Wasser eingeschlossen ist, so zeigt dieses am Rande eine helle Linie, die "BECKEsche Linie". Hebt man nun den Tubus (senkt man also den Objettisch), so wandert diese Linie in das höher brechende Sandkorn hinein ( Heben-Hochbrechend-Hinein ). Untersucht man das Sandkorn z.B. in Bromnaphthalin, so wandert die BECKEsche Linie nach außen. Variiert man das Beobachtungsmedium, so läßt sich der Brechungsindex mit Hilfe des Wanderns der BECKEschen Linie sehr genau eingabeln. Insbesondere zeigt die BECKEsche Linie beim "richtigen" Medium oft ein deutliches Farbenspiel, da dann die Linie für rotes Licht in die eine, die für grünes Licht in die andere Richtung wandert, bedingt durch die Dispersion der beiden Medien (Lösung und Sandkorn). Die Methode ist sehr brauchbar, scheitert aber bei sehr hochbrechenden Mineralien, da dann keine entsprechend hochbrechenden Beobachtungsmedien mehr zur Verfügung stehen.
Der Brechungsindex, Messung und Anwendung
Wenn Sie sich näher mit dem Brechungsindex, seiner Messung und seiner Anwendung beschäftigen wollen, verweisen wir auf das folgende pdf-File zu diesem Thema (25 Seiten, 24 Abbildungen):
Der Brechungsindex, Messung und Anwendung in der Mikroskopie und in der Polarisationsmikroskopie (pdf 0,5 MB)