Vorgestellt von Karl-Otto Bock
Nach Jahrzehnten mehr oder weniger sporadischer Beschäftigung mit Makrofossilien, hauptsächlich des norddeutschen Geschiebes, kam ich in den Jahren 2004/2005 in Kontakt mit der "Mikropaläontologischen Arbeitsgruppe" des "Naturwissenschaftlichen Vereines in Hamburg". Erste Untersuchungen von Foraminiferen in einem Kurs der Volkshochschule, geleitet von Herrn Dr.Uwe Marheinecke, hatten mich begeistert. Mein nie erloschenes Erstaunen über Versteinerungen entwickelte sich zur grenzenlosen Faszination. In der Arbeitsgruppe waren Foraminiferen vielfältigster Formen in reicher Fülle verfügbar, wofür damals insbesondere Herr Joachim Voß - inzwischen verstorben - sorgte: Tausende Mikrofossilien vom Holozän bis hinab zur Unterkreide! Immer wieder neue Proben, die ausgelesen und nach Gruppen, Gattungen und Arten bestimmt und sortiert werden wollten - und in geeigneter Weise aufbewahrt! Aber wie? In den üblichen kleinformatigen Plummerzellen als wenig anschauliches Durcheinander? Oder nach Arten sortiert? Dann wären viele hundert Zellen erforderlich gewesen - zudem wäre eine solche Sammlung sehr unübersichtlich!
Ich entschied mich dafür, die Foraminiferen - z.T. auch mit Begleitfauna - jeweils einer Probe und damit einer Lokalität in eine großformatige Plummerzelle einzukleben, nach bewährter Methode mit Zuckerwasser (Methode s.u.).
Fragen und Antworten der Naturwissenschaft im Bereich der Mikropaläontologie mit all ihren Facetten stehen hinter meinen eher laienhaften Bemühungen - vor mir liegt die Begegnung mit der "Natur" auf Einzeller-Ebene. Die eigenartige Schönheit der Ergebnisse entsteht dadurch, daß ich, als bewußter Teil der Natur, einen unbewußten Teil der Natur mir und anderen Betrachtern bewußt mache.
Hamburg, Februar 2013, Karl Otto Bock
Um Gesamtaufnahmen hoher Qualität der großformatigen Plummerzellen zu erhalten, wurden alle Quadrate einzeln fotografiert (s.u.), nachbearbeitet und dann durch Fotomontage zu einem Gesamtbild zusammengesetzt.
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Fotografiert und gestackt: 11.
2011, Georg Wawczyniak
Stereolupe mit eingebauter Kamera: LEICA EZ 4D (mit eingebauter Leica Kamera)
sowie 2 seitlich aufgestellte regulierbare LED
Vergrößerung:
20x (variables Objektiv zwischen 8 -35x)
Stackprogramm: Helicon Focus
pro
Die Fotomontagen besorgte Michael Hesemann
Weitere Bilder und Informationen finden Sie auf den Seiten Mikropaläontologie und Mikrofossilien.
Arbeitsmethode In ein flaches Schälchen (z.B. einen Marmeladenlasdeckel) wird eine gesättigte Rohrzuckerllösung eingebracht. Ist die Restfeuchte verdampft und hat sich die Masse verfestigt, wird mit zwei Marderhaarpinseln der Größe "00" oder "2/0" weiter gearbeitet (keinesfalls mit billigen Tuschepinseln!). Der eine Pinsel nimmt Zuckerlösung auf, der andere dient der Manipulation der Foraminiferen (Pinsel markieren und nicht vertauschen!). |
Aufnehmen
der Zuckerlösung Pinselspitze (!) mit sauberem Wasser anfeuchten und so lange auf einem winzigen Bereich der festen Zuckeroberfläche in nur eine Richtung bewegen, bis sie angelösten Zucker aufgenommen hat. Den für das Aufkleben vorgesehenen Platz mit der Pinselspitze leicht betupfen, so daß ein Zuckerlösungströpfchen haften bleibt (Kontrolle mit Hilfe einer Binokularlupe!). Dieser darf nicht größer sein, als die schmalste Stelle der aufzuklebenden Foraminifere - andernfalls quillt er unschön an den Seiten hervor. |
Aufnehmen der Foraminifere Ist die Lösung zu dickflüssig oder ist der Pinsel zu schwach, kann ein spitzes Hölzchen helfen. Sonst muß man mit Wasser anlösen und von neuem beginnen. |
Die Bilder wurden heruntergesampelt.
Copyright: wawczyniakhamb@aol.com