PLANKTON

Für Amateure am einfachsten zu bearbeiten sind Plaktonproben, aber auch hier ist ein wenig Mikrotechnik erforderlich: Das sprichwörtliche "Wunder im Wassertropfen" erweist sich nämlich stets als große Enttäuschung, denn die Konzentration von Planktonorganismen in Gewässerproben ist sehr gering. Man benötigt daher ein spezielles "Planktonnetz", das aus einer äußert feinen Gaze mit einer Maschenweite von ca. 20 um besteht. Zieht man ein solches Netz mehrfach durch ein Gewässer oder seiht man mehrere Eimer Wasser durch ein solches Netz, so erhält man Proben von hinlänglicher Konzentration, die man kühl aufbewahrt und möglichst bald lebend untersucht. Die Formenfülle ist fast immer überwältigend. Weitere Hinweise zum Umgang mit Plankton finden Sie unter "Tips für Anfänger".

Viele der hier gezeigten Arten sind keine echten Plankter, allerdings werden sie trotzdem oft in Netzfängen angetroffen. Anklicken der Überschriften führt zu weiterführenden Seiten.

Kleinkrebse und deren Larven kommen stets im Plankton vor.

     
Naupliuslarve Bosmina      

Besonders eindrucksvoll sind Rädertiere (Rotatorien), kleine Vielzeller, benannt nach ihrem Strudelorgan. Hier einige Bilder und kurze Filmsequenzen.

Keratella quadrata Asplanchna Asplanchna Asplanchna
        Brachyonus
     
Asplanchna

Bitte etwas Geduld,
die Dekompression der Sequenz dauert
etwas!
Rädertier Rädertier Flagellat Flagellat  

Ebenfalls sehr lebendig sind einzellige Wimpertierchen (Ciliaten), hier einige Beispiele:

Trompetentierchen Ciliatenkolonie Pantoffeltierchen Glockentierchen
       
         

Einzellige Geißeltierchen finden sich stets in Planktonfängen. Diese Organismen stehen zwischen den echten Pflanzen und den Tieren - viele besitzen Chlorophyll, anderen fehlt dieses vollständig.

Augentierchen Augentierchen Phacus Synura uvella Synura uvella
       
         

Auch Grünalgen und Grünalgenkolonien findet man stets in Planktonfängen. Besonders schön sind Zieralgen (Desmidiaceen), die zwar keine Planktonorganismen sind, jedoch sehr oft im Plankton vorkommen. Man findet diese Algen besonders häufig in sauren Moortümpeln (Moos ausdrücken und das Wasser durch ein Planktonnetz seihen).

Pediastrum Pediastrum Volvox Volvox Closterium
Closterium Micrasterias Micrasterias Micrasterias Micrasterias
Cosmarium Cosmarium Cosmarium Spirogyra Pleurotaenium
       
Spirogyra        

Eine ganz besonders schöne Gruppe bilden die Kieselalgen (Diatomeen). Planktische Formen besitzen oft Schwebefortsätze, oder aber sie bilden schwebefähige Kolonien.

Asterionella Campylodiscus Diploneis Gyrosigma Surirella
Actinoptychus Auliscus Bellerochea Chaetoceros Triceratium

Man findet die chemisch äußerst widerstandsfähigen Panzer dieser Algen in großer Menge im Schlamm von Teichen und Seen angereichert. Eine getrocknete Schlammprobe wird mit konzentrierter Schwefelsäure im Freien so lange erhitzt, bis alle organischen Beimengungen zerstört sind, danach wird die Probe mehrfach mit Wasser gewaschen und schließlich in Alkohol überführt. Eine kleine Menge dieser Probe läßt man auf dem Objektträger eintrocknen, gibt dann einen Tropfen Toluol oder Xylol darauf, danach einen Tropfen Einschlußmittel, und nach dem Auflegen eines Deckglases ist man im Besitz eines Dauerpräparates.

Die Strukturen der Kieselalgen sind oft derart fein, daß sie, obwohl auch im Lichmikroskop sichbar, erst im Rasterelektronenmikroskop (REM) gedeutet werden können. Seit 2004 steht unserer Gruppe ein solches Gerät zur Verfügung.

Aulacodiscus Aulacodiscus Navicula Navicula Mastogloia
Biddulphia (REM) Navicula (REM) Triceratium (REM) Actinoptychus (REM) Diploneis (REM)

Für Fortgeschrittene bieten wir den reich bebilderten Bestimmunsschlüssel nach HUSTEDT an.

Rhizopoda sind keine Plankter. Sie besiedeln die Oberflächen diverser Substrate oder aber sie leben im Schlamm. Aber auch sie werden nicht selten in Planktonproben angetroffen. Eine Gruppe (Thekamoeba) bilden ein Gehäuse.

Actinophrys sol Amoeba Amoeba, Detail Thekamoebe Thekamoebe

Mit den Rhizopoden verwandt sind die einzelligen Radiolarien. Diese Organismen kommen ausschließlich im Salzwasser vor. Während die lebenden Radiolarien im Lichtmikroskop nur als unansehnliche Plasmaklümpchen in Erscheinung treten, zeigen ihre Kieselskelette eine beeindruckende Formenvielfalt. Um die ganze Schönheit bewundern zu können, muß man sich der Stacking - Technik bedienen oder aber die Skelette im REM untersuchen.

       
         

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